In unserer BDSU-Projektkampagne “ProJEct – Full of bright ideas” stellen wir jeden Monat externe Kundenprojekte von JEs in den Fokus. Ziel der Kampagne ist es, sich über Vorgehensweisen, Methoden und Lessons-learned bei der Durchführung von Beratungsprojekten der studentischen Unternehmensberatungen im BDSU e.V. auszutauschen.
Marvin Langenbacher (M.Sc.) berichtet in diesem Artikel, wie für einen Kunden eine Nutzwertanalyse für den Neubau eines Coworking Spaces erfolgreich umgesetzt wurde.
[1] Was war das Ziel des Projekts?
New Work ist heutzutage ein mehr als relevantes Thema. Spätestens seit dem Beginn der Corona Pandemie sind Begriffe wie Home Office, Work from anywhere oder flexibles Arbeiten nicht mehr aus dem Vokabular wegzudenken. Den Bedarf nach zeitlich und räumlich flexiblen Arbeitsmöglichkeiten haben Coworking Spaces frühzeitig erkannt und gehandelt.
In diesem Zuge haben immer mehr Anbieter gemeinsame Arbeitsmöglichkeiten geschaffen und das Angebot in vielen deutschen Städten ausgebaut. Im Februar 2021 kam eine Firma aus dem Ulmer Umland auf ponte-consult mit der Bitte zu, eine Standortbewertung für ein neues Coworking Space durchzuführen.
[2] Welche Schritte führten zum Projekterfolg?
Das Projektteam war schnell gefunden und die Rahmenbedingungen geklärt. Dann ging es bereits an den Kick-off mit dem Kunden, um die Erwartungen und Ziele abzustecken. Die Herausforderung bei diesem Projekt war, dass es nahezu keine Vorgaben und Einschränkungen gab und der Kunde parallel zu unserer Arbeit selbst recherchierte.
Insgesamt kristallisierte sich innerhalb des Projektteams heraus, dass eine quantitative und qualitative Erhebung in Verbindung mit einer Konkurrenzanalyse die gewünschten Ergebnisse liefern soll.
Das Team konnte die Risiken der Erhebungsmethoden schnell identifizieren. Gerade bei der quantitativen Analyse besteht die Gefahr, dass die Teilnahme lediglich gering ist und kein repräsentatives Ergebnis zustande kommt.
Bei der qualitativen Erhebung steht und fällt die Qualität der Analyse mit den TeilnehmerInnen. Es ist wichtig, dass es sich hierbei um ExpertInnen handelt, die mit dem Thema und der lokalen Gegebenheit vertraut sind.
Mit den Erkenntnissen aus den angewandten Methoden ging es dann an die Formulierung von Handlungsempfehlungen. Bei den beiden Erhebungen wurde jeweils ein Fragebogen erstellt, der Teilnehmerkreis definiert und die Werbetrommel gerührt. Da es sich bei Coworking eher um ein Nischenthema handelt, war die Resonanz auf den Fragebogen zu Beginn sehr verhalten. Mit einem Gewinnspiel und einem vergrößerten TeilnehmerInnenkreis konnte aber ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden.
[3] Fazit zum Projekt
Coworking ist eine ausgezeichnete Idee, da es sich um ein sehr zukunftsfähiges Modell handelt. Jedoch muss gewährleistet sein, dass eine ausreichende Nachfrage vorhanden ist und sich das vorhandene Angebot nicht kannibalisiert. Zudem ist es empfehlenswert, um sich durch eine geschickte Marktpositionierung und ein Alleinstellungsmerkmal von der Konkurrenz abzuheben.
Leider haben die Ergebnisse in vielen Teilen Parallelen mit den internen Ergebnissen des Kunden aufgezeigt, was die Bedenken bzw. Erwartungen des Kunden auf das Projekt gedämpft hat.
Alles in allem ist es aber ein sehr gelungenes Projekt gewesen, was nicht zuletzt auch die Ergebnisse des Kundenevaluationsbogen gezeigt haben. Der Kunde war insgesamt sehr zufrieden mit der Arbeit des Teams, da sowohl die Kommunikation als auch die Arbeitsweise den Ansprüchen entsprochen hat. Dies ist besonders hervorzuheben, da es sich bei dem Kunden um eine Beratungsgesellschaft gehandelt hat.