Dieser Artikel ist der Auftakt der BDSU-Projektkampagne „proJEct – Full of bright ideas“, die externe Kundenprojekte von JEs in den Fokus stellt. Damit wird das Ziel verfolgt, sich über Vorgehensweisen, Methoden und Lessons-learned auszutauschen.
Im Dezember berichtet Jens Konerding von move – Studentische Unternehmensberatung e.V. aus Münster als Projektleiter, welche Besonderheiten, Schwierigkeiten, aber auch Gewinne ihr Projekt zur Wettbewerbsanalyse für eine große Bank im deutschen M&A-Markt hatte.
[1] Wie war das Projekt aufgesetzt?
Das Corporate Finance-Team der DZ BANK wünschte sich zur strategischen Weiterentwicklung und marktgerechten Ausrichtung eine Wettbewerbsanalyse des deutschen M&A-Mittelstands. Ziel des Projekts war somit ein weitreichender Überblick über die Wettbewerbsstruktur und eine tiefgehende Analyse der relevanten Wettbewerber. Basierend auf den Stärken und Schwächen der DZ BANK und denen der relevanten Wettbewerber sollten Schlüsse auf die Potenziale des Markts im Hinblick auf strategische Entwicklungsmöglichkeiten gezogen werden.
Das aus diesem Ziel resultierende Projekt „Wettbewerbsanalyse im deutschen M&A-Markt“ bestand aus drei Modulen. Das Projektteam hat in einem ersten Schritt den deutschen M&A-Markt im Rahmen einer Longlist anhand qualitativer sowie quantitativer Kriterien analysiert. Die Unternehmen der Longlist wurden im Hinblick auf ihre Nähe zur DZ BANK eingeteilt und ein enger Wettbewerberkreises erstellt.
Anschließend wurde auf Basis des engeren Wettbewerberkreises eine Auswahl von sechs Unternehmen getroffen, die auf einer Shortlist im Detail betrachtet wurden. In Absprache mit dem Kunden wurde hierbei ein Kriterienkatalog erstellt, anhand dessen die Shortlist-Unternehmen analysiert wurden.
Im letzten Schritt wurden dann durch eine Benchmark-Analyse konkrete Handlungsempfehlungen zur strategischen Weiterentwicklung herausgearbeitet. Teil dessen war eine SWOT-Analyse der Stärken und Schwächen des mittelständischen M&A-Markts auf Grundlage der zuvor erhobenen Informationen über die Wettbewerber. Außerdem wurden aus der Marktstruktur resultierende Chancen und Risiken für die DZ BANK herausgearbeitet. Basierend auf dieser Benchmark-Analyse wurden dann zum Abschluss konkrete Handlungsempfehlungen für die weitere strategische Entwicklung des Kunden entwickelt. Das erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden und wiederholten Feedbackschleifen, um die Sinnhaftigkeit der Handlungsempfehlungen zu eruieren.
Wir haben sehr positives Feedback schon nach einzelnen Phasen, aber vor allem auch nach der Abschlusspräsentation (über Zoom vor der gesamten Abteilung und Teilen des Vorstands) bekommen. Die DZ BANK würde wieder auf move zurückkommen, wenn sie Bedarf haben.
[2] Welche Schwierigkeiten sind aufgetreten?
Im Projektverlauf gab es leichte Abstimmungsschwierigkeiten bei der Frage, welche Leistungen von der GbR konkret zu erbringen sind, sodass recht spät im Projekt noch Nachbesserungen am Projektergebnis erfolgt sind, um den Kunden zufrieden zu stellen. An dieser Stelle haben wir als Lessons Learned mitgenommen, dass eine noch klarere Definition der zu erbringenden Leistung im Vorfeld sehr wichtig ist.
Darüber hinaus hat sich das Projekt deutlich über den anvisierten Zeitraum hinaus verschoben. Das hat uns die Bedeutung eines flexiblen Projektplans mit genügend Puffer für unvorhergesehene Verzögerungen aufgezeigt. Auch wenn das in der Praxis immer schwer umzusetzen ist, ziehen wir den Schluss, dass man, wenn nicht anders kommuniziert, grundsätzlich eher konservativ und nicht zu aggressiv planen sollte – auch im Hinblick auf die eigene zeitliche Verfügbarkeit.
[3] Fazit zum Projekt
Insgesamt war es ein extrem spannendes Projekt mit großer Wertschätzung seitens des Kunden und starker Lernkurve, gerade auch im Hinblick darauf, dass ich mich beruflich sehr für M&A und verwandte Branchen interessiere. Die erlangten Marktkenntnisse sind für meine berufliche Orientierung von großem Vorteil gewesen. Es hat uns Freude bereitet zu sehen, dass die Ergebnisse von großem Nutzen für die gesamte Abteilung waren und bis in den Vorstand der zweitgrößten deutschen Bank kommuniziert wurden – rundum also ein sehr gelungenes Projekt. „Ein sehr lehrreiches und spannendes Projekt in einer hochinteressanten Branche mit hoher Wertschätzung seitens des Kunden – genauso wünscht man sich das!“ (Jens Konerding)