ProJEct: Wie eine Uni-Mensa zum Digitalen Innovationszentrum wird

In unserer BDSU-Projektkampagne “ProJEct – Full of bright ideas” stellen wir jeden Monat externe Kundenprojekte von JEs in den Fokus.  Ziel der Kampagne ist es, sich über Vorgehensweisen, Methoden und Lessons-learned bei der Durchführung von Beratungsprojekten der studentischen Unternehmensberatungen im BDSU e.V. auszutauschen.

Fenja Hörcher (M. Sc. Psychologie) erzählt als Projektleiterin in diesem Artikel, wie das Projektteam der studentischen Unternehmensberatung Capufaktur aus Greifswald ein Nutzungskonzept zur Neugestaltung der universitären Mensa in ein Digitales Innovationszentrum an der Universität Greifswald unter Einbezug von mehreren Stakeholdern entwickelt hat.

 

[1] Ausgangssituation: Was ist das Ziel des Projektes?
Alte Mensa am Schießwall Greifswald (Quelle: Wikimedia)

Wer in Greifswald lebt oder studiert, kennt die „Alte Mensa am Schießwall“. Generationen von Studierenden verbrachten in dem 70er-Jahre-Bau ihre Mittagspausen und erlebten auch so manche Partynacht im zugehörigen Mensaclub, der sich im Keller des Hauses befindet. 2018 zog der Mensabetrieb jedoch in einen Neubau um und viele fragten sich, wie es nun mit dem alten Gebäude weitergehen würde, das zentral in unserer Universitäts- und Hansestadt steht. Durch eine Initiative der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns zur Stärkung der Digitalisierung der Wirtschaft eröffneten sich neue Perspektiven für die Alte Mensa. Das Land plant an allen Hochschulstandorten jeweils ein Digitales Innovationszentrum (DIZ) aufzubauen. In Greifswald soll das Zentrum durch die WITENO GmbH errichtet und betrieben werden. Als Standort bot sich die Alte Mensa wegen ihrer zentralen Lage und ihrer Geschichte an.

Bevor die Nutzung des Gebäudes umgesetzt werden konnte, musste zuerst einmal ein Nutzungskonzept her, das auch auf seine Machbarkeit hin überprüft werden sollte. Hier kamen nun endlich wir ins Spiel! Wir, das sind Miezah Blay, Edgar Nazarenus, Lars Schimanski und ich (Fenja Hörcher) von der studentischen Unternehmensberatung Capufaktur. In den Jahren zuvor hatten wir selbst noch in der Alten Mensa gegessen und getanzt und wir wünschten uns eine sinnvolle Weiternutzung des Gebäudes. Daher waren wir begeistert, als wir von dieser Möglichkeit erfuhren an dem neuen Nutzungskonzept mitzuarbeiten. Wir bewarben uns als Projektteam auf die öffentliche Ausschreibung von WITENO und freuten uns riesig über den Zuschlag für unser Angebot!

Das glückliche Projektteam: Lars Schimanski, Edgar Nazarenus, Fenja Hörcher und Miezah Blay (v.l.n.r.)

Ziel des Projektes war es, ein Konzept für das Digitale Innovationszentrum (DIZ) Alte Mensa zu konkretisieren und dessen Umsetzbarkeit zu prüfen. Von Anfang an sollten die verschiedenen Stakeholder an der Entwicklung des Betreiberkonzeptes teilhaben und ihre Bedarfe berücksichtigt werden. Dafür wurde eine Vielzahl an Workshops geplant, in denen sie aktiv einbezogen wurden. In den Workshops wurde gemeinsam erarbeitet, wie die Alte Mensa gestaltet werden müsste, um als erfolgreiches Innovationszentrum das Unternehmertum in Greifswald zu fördern und Zukunftsperspektiven für Studierende zu kreieren. Das DIZ soll Räume für Austausch zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen sowie Unterstützungsangebote für Gründungsinteressierte bieten. In seiner Funktion als ThinkTank, Akzelerator und Inkubator soll es vor allem für die IT- und Kreativbranche zu einem zentralen Kommunikations- und Kooperationspunkt werden.

 

Ergebnis des Projektes war ein umfangreiches Nutzungskonzept, das die verschiedenen Anforderungen und Wünsche der potenztiellen Nutzer:innen, Mieter:innen und Partner:innen des Zentrums in sich vereinte.

[2] Projektverlauf: Welche Schritte führten zum Projekterfolg?
Die ersten Treffen zwischen Projektteam und dem Kunden WITENO fand im Januar noch ohne Kontaktbeschränkungen und Abstandsregelungen statt.

Grundlage für den Projekterfolg bildete der intensive und offene Austausch zwischen Projektteam und dem Kunden WITENO. Von Anfang an trafen wir uns regelmäßig, um den Ablauf des Projektes und den aktuellen Fortschritt zu besprechen. Dabei profitierten wir als Team von dem hilfreichen und zielgerichteten Feedback des Kunden und seinem großen Netzwerk in der Region.

Unsere erste große Bewährungsprobe folgte im Februar in Form eines sechsstündigen Workshops mit über 30 Teilnehmenden. Ziel des Workshops war es, möglichst viele und unterschiedliche Zielgruppen des Zentrums an einen Tisch zu bekommen und gemeinsam mit ihnen Ideen und Wünsche für das künftige Zentrum zu sammeln. Durch Workshopmethoden aus dem Design Thinking schafften wir eine kreative Arbeitsatmosphäre. Impulsvorträge des erfolgreichen Greifswalder Start-Ups Katapult, des Entrepreneurship-Centers Nexster aus Hannover und der Experten für New Work Dark Horse aus Berlin inspirierten und motivierten die Teilnehmenden zu spannenden Ideen, die wir gemeinsam weiterentwickelten.

Auf Social Media posteten die Teilnehmenden Bilder von dem Ideenworkshop im Februar.

Im Anschluss an die breite Ideensammlung fanden mehrere kleinere Workshops zu konkreteren Themen mit potentiellen Partner:innen des Zentrums statt. Dabei wurden die regionale IT- und Kreativbranche, Serviceanbieter, Politik, Forschung sowie studentische Initiativen berücksichtigt. In den Zeitraum dieser Workshops fiel auch der erste Lockdown auf Grund der Corona-Pandemie und all unsere geplanten Termine konnten nicht mehr – wie beabsichtigt – in Präsenz stattfinden. Hier half uns die Infrastruktur der studentischen Unternehmensberatung. Mit Hilfe der Erfahrung und der Tools des Vereins konnten wir in kürzester Zeit auf digitale Formate umschwenken.

Eine weitere Herausforderung stellte die Abstimmung zwischen den verschiedenen Stakeholdern (also die Kommunikation zwischen Team, Kunde und den möglichen Nutzer:innen, Mieter:innen und Partner:innen des Zentrums) dar. Doch durch regelmäßige Newsletter über den Projektfortschritt und viele Treffen und Telefonate konnten wir transparent kommunizieren und alle Stakeholder einbeziehen.

Miezah Blay erklärte beim Workshop im Sommer unter Einhaltung der Abstandsregelungen das Business-Model-Canvas

So konnten wir in unserem letzten Workshop im Sommer schlussendlich die Ideen und Wünsche der Stakeholder in ein Geschäftsmodell für das Zentrum zusammenführen. Unsere Ergebnisse fassten wir abschließend in einem Bericht zusammen und ergänzten sie um mögliche Leistungskennzahlen und ein Vermarktungskonzept für das Zentrum sowie eine Bewertung der Machbarkeit des Vorhabens.

Auf Social Media posteten die Teilnehmenden Bilder von dem Ideenworkshop im Februar.

 

 

[3] Projektabschluss: Fazit zum Projekt

Unser Projekt war der erste Schritt zur Prüfung der Machbarkeit des Digitalen Innovationszentrums Alte Mensa. Derzeit findet die Prüfung der baulichen Machbarkeit statt und es wird eine Teilnutzung des Gebäudes in 2021 geplant. Auch erste Veranstaltungen fanden in der Alten Mensa statt bzw. wurden digital von dort übertragen.

Von unserem Kunden WITENO erhielten wir nach dem Projekt Lob für unsere Leistungen und legten den Grundstein für eine sehr gute weitere Zusammenarbeit. Als Team lernten wir durch das Projekt noch besser zusammenzuarbeiten und unsere Stärken gegenseitig zu fördern. Darüber hinaus lernten wir neue Workshopmethoden kennen und setzten uns mit Tools, wie dem Business-Model-Canvas oder der Customer Journey auseinander.

„Während des Projekts habe ich viel gelernt und werde mich sehr darüber freuen, wenn die neue „Alte Mensa“ ihre Tore öffnet.“, resümiert Edgar Nazarenus seine Erfahrungen als Projektmitglied.

Über den Autor

Fenja Hörcher

Fenja Hörcher ist 26 Jahre alt und befindet sich derzeit in den letzten Zügen ihres Psychologiestudiums (M.Sc.) an der Universität Greifswald. Neben ihrem Studium engagierte sie sich zwei Jahre lang im Fachschaftsrat und absolvierte ein halbjähriges Praktikum bei der DB Station&Service AG in Berlin im Bereich Personalentwicklung, Changemanagement und Führungskräftebetreuung. Seit 2017 ist sie bei der studentischen Unternehmensberatung Capufaktur im Ressort Qualitätsmanagement aktiv, wo sie beispielsweise Projekte zum Thema Personalmarketing oder Vertriebsanalyse durchgeführt sowie das Praktikumsprogramm von Capufaktur initiiert hat.

Metadaten des Projekts

Key Facts in Kürze
  • Umfang des Projektes [BT]: 53
  • Zeitraum des Projektes: Januar bis Juli 2020
  • Projektmitglieder: Miezah Blay, Fenja Hörcher (PL), Edgar Nazarenus, Lars Schimanski
  • Name des Projektes: Machbarkeitsstudie zum Digitalen Innovationszentrum Alte Mensa

 

Über den Autor

Fenja Hörcher

Fenja Hörcher ist 26 Jahre alt und befindet sich derzeit in den letzten Zügen ihres Psychologiestudiums (M.Sc.) an der Universität Greifswald. Neben ihrem Studium engagierte sie sich zwei Jahre lang im Fachschaftsrat und absolvierte ein halbjähriges Praktikum bei der DB Station&Service AG in Berlin im Bereich Personalentwicklung, Changemanagement und Führungskräftebetreuung. Seit 2017 ist sie bei der studentischen Unternehmensberatung Capufaktur im Ressort Qualitätsmanagement aktiv, wo sie beispielsweise Projekte zum Thema Personalmarketing oder Vertriebsanalyse durchgeführt sowie das Praktikumsprogramm von Capufaktur initiiert hat.

 

Metadaten des Projekts

Key Facts in Kürze
  • Umfang des Projektes [BT]: 53
  • Zeitraum des Projektes: Januar bis Juli 2020
  • Projektmitglieder: Miezah Blay, Fenja Hörcher (PL), Edgar Nazarenus, Lars Schimanski
  • Name des Projektes: Machbarkeitsstudie zum Digitalen Innovationszentrum Alte Mensa

 

 

Für Anmerkungen, Feedback oder Fragen könnt ihr die Projektmitglieder Lars, Edgar, Miezah und die Projektleiterin Fenja auf LinkedIn kontaktieren (Links jeweils auf Namen hinterlegt).
Solltet ihr Anregungen zum Artikel haben, könnt ihr diese sehr gerne unten in der Kommentarsektion kundtun.

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